Wahlen zum LANDTAG DES SAARLANDES

Positionen der Parteien zur Landtagswahl im Saarland

Wahlprogramme

Am 27. März wählt das Saarland einen neuen Landtag. Wir haben die Wahlprogramme der wichtigsten Parteien daraufhin untersucht, durch welche Maßnahmen der internationale Schüler- und Jugendaustausch eine Unterstützung erfahren könnte:

Positionen der:

  • Frankreich-Strategie: Systematischer Ausbau des Schüleraustausches in der Großregion Saar-Lor-Lux
  • Mehr Auslandsaufenthalte während der Berufsbildung anregen
  • Steigerung der Frankreich- und Europakompetenz bei den Schüler*innen. Mehr saarländische Schulen sollen "Europaschulen" werden.

Positionen der:

  • Stärkere Förderung von grenzüberschreitenden Bildungsfahrten, Schüler*innenaustauschen, Bildungsseminaren, Schulpartnerschaften und Lehrkräfteaustauschen innerhalb der Großregion
  • Gemeinsame Inhalte in den Lehrplänen und die Einführung eines grenzüberschreitenden Gesell*innenbrief
  • Erarbeitung eines Luxemburg-Plans mit dem Nachbar (analog zur Frankreich-Strategie)

Positionen der:

  • Keine Positionen zum internationalen Schüler- und Jugendaustausch

Positionen der:

  • Eine feste Finanzierung und konkrete Entwicklungsperspektiven zur Umsetzung der Frankreich-Strategie.

Positionen der:

  • Keine Positionen zum internationalen Jugend- und Schüleraustausch

Antworten auf Wahlprüfsteine

Mit einem Fragebogen haben wir die Parteien und ihre Kandidat*innen gefragt, wie der internationale Schüler- und Jugendaustausch konkret gestärkt werden soll. Das sind die Antworten in Kurzform:

Förderung von Bildungsgerechtigkeit

  • Soll jede/r Jugendliche während der Schule die Möglichkeit erhalten, an grenzüberschreitendem Austausch teilzunehmen?
  • Sollte internationaler Austausch an Mittel- und Oberschulen durch das Land besonders gefördert werden?
  • Sollten Schüler*innen einen Anspruch auf eine einkommensabhängige finanzielle Förderung eines individuellen Schüleraustauschs erhalten?
  • Halten Sie ein parlamentarisches Patenschaftsprogramm des Landtages für sinnvoll, das sich analog zum PPP des Deutschen Bundestages gezielt an Schüler*innen von Sekundar- Gemeinschafts- und Gesamtschulen richtet, die einen individuellen Schüleraustausch machen möchten?
CDU

Die Möglichkeit zur Teilnahme an grenzüberschreitenden Austauschen wird von der CDU Saar ausdrücklich begrüßt.

Aus Sicht der Partei sollten alle Schulformen gleichberechtigt behandelt werden und daher Schülerinnen und Schüler unabhängig von der besuchten Schulform die Möglichkeit erhalten, an solchen Austauschen teilzunehmen.

Eine finanzielle Förderung individuellen Schüleraustausches will die CDU in den kommenden Haushaltsberatungen berücksichtigen.

Der Aufbau eines Parlamentarischen Patenschaftsprogrammes des Landtages soll geprüft werden.

SPD

Die SPD unterstützt ausdrücklich die Forderung, jedem jungen Menschen die Teilnahme an einem grenzübergreifenden Austausch zu ermöglichen und zwar am besten mehrmals und bereits ab dem Grundschulalter.

Ein eigenes Förderprogramm der Landesregierung wäre neben der Unterstützung der Gemeinschaftsschulen ein wichtiges Zeichen der Wertschätzung für das überragende zusätzliche Engagement der Schulen, die internationale Partnerschaften pflegen.

Für junge Menschen, die an einem ganz- oder halbjährigen individuellen Schüler:innenaustauschs im Ausland teilnehmen möchten, sollten die erforderlichen materiellen Grundlagen geschaffen werden.

Ein parlamentarisches Patenschaftsprogramm des saarländischen Landtags, welches sich gezielt an Schülerinnen und Schüler von Gemeinschaftsschulen richtet, sei begrüßenswert.

Bündnis 90/Die Grünen

Es liegt noch keine Antwort vor

Die Linke

Die Linke unterstützt das Vorhaben, allen Schüler*innen einen Austausch zu ermöglichen voll und ganz. Viel zu oft hänge die Möglichkeit, einen Austausch zu machen, von den finanziellen Mitteln des Elternhauses ab.

Die Partei würde ein eigenes Programm der Landesregierung zur Förderung von Schüler*innenaustausch an Gemeinschaftsschulen begrüssen.

Sie unterstützt zudem die Forderung nach einer einkommensabhängigen finanziellen Förderung durch die Landesregierung als faire und solidarische Möglichkeit, längerfristige, individuelle Auslandsaufenthalte zu ermöglichen.

Die Linke ist davon überzeugt, dass ein Parlamentarisches Patenschaftsprogramm des Landtages dafür sorgen wird, dass mehr Schülerinnen und Schülern an Gemeinschaftsschulen der Traum vom Schüleraustausch erfüllt werden kann.

FDP

Die FDP will die Teilnahme an grenzüberschreitenden Schüleraustauschen ausdrücklich unterstützen. In der heutigen globalen Welt sei es wichtig, dass die Jugendlichen früh andere Länder und Sprachen kennenlernen.

Optimalerweise würden Schüleraustausche durch Kooperationen von Schulen organisiert. Die Landesregierung sollte der Partei zufolge hierbei offensiv unterstützen. Ein eigenes Landesprogramm sieht die FDP nur dann als notwendig, wenn die Eigeninitiative der Schulen nicht funktioniert.

Die Einführung einer einkommensabhängige Förderung des Landes für individuellen Schüleraustausch wird von den Liberalen unterstützt.

Die Forderung nach einem Parlamentarischen Patenschaftsprogramm sieht die FDP eher kritisch. Der saarländische Landtag sei zu klein, um es vernünftig betreiben zu können und ausreichend Jugendlichen die Chance auf ein solches Jahr zu gewähren.

 

Internationalem Schüleraustausch einen festen Platz in der Schule verschaffen!

  • Soll die Internationalisierung von Schulen in Sachsen-Anhalt stärker gefördert und mehr über die Möglichkeiten von Schüler- und Jugendaustausch informiert werden? 
  • Sollen zusätzliche Koordinierungsstellen für Schulpartnerschaften geschaffen und Lehrkräfte bei der Organisation von Austauschen entlastet werden? 
  • Wie kann Schüleraustausch im Fachunterricht auch jenseits des Fremdsprachenunterrichts angeregt und unterstützen werden?
  • Sollte Schüleraustausch in der Lehrkräftebildung eine größere Rolle spielen?
CDU

Aus Sicht der CDU Saar ist ein freiwilliges Fortbildungsangebot zu internationalem Schüleraustausch sinnvoll. Eine umfassendere Behandlung im Rahmen des Referendariats wird allerdings abgelehnt.

Zusätzliche Beratungs-, Qualifizierungs- und Vernetzungsangebote für Schulen seien aktuell nicht nicht nötig.

Die CDU plant die Einstellung von Schulassistenten, die Lehrkräfte in organisatorischer und verwaltungstechnischer Hinsicht entlasten sollen. Hier sei insbesondere auch an die Organisation von Schüleraustauschen und Klassenfahrten mit internationalen Begegnungen gedacht worden.

die Forderung nach einer systematische Verknüpfung von Fachunterricht mit Schüleraustausch auch jenseits des Fremdsprachenunterrichts wird unterstützt.

SPD

Die SPD teilt die Position, dass Schüler:innenaustausch in allen Phasen der Lehrkräftebildung behandelt werden sollte.

Ein Angebot zur Beratung, Qualifizierung und Vernetzung für Schulen wäre hilfreich, könnte allerdings nur im Rahmen der Schaffung zusätzlicher personeller Ressourcen erfolgen und gelingen.

Die Einrichtung von Funktionsstellen für die Koordinierung internationaler Partnerschaften an Schulen wäre wünschenswert und ein Zeichen der Wertschätzung für die Kolleg:innen, die internationale Begegnungen ermöglichen.

Bündnis 90/Die Grünen

Es liegt noch keine Antwort vor.

Die Linke

Die Linke unterstützt die Verankerung des Themas in der Lehrkräftebildung. Auch die besten Austauschprogramme und die beste Förderung von Schüleraustauschen brächten wenig, wenn Lehrkräfte in ihrer Ausbildung nicht darauf vorbereitet würden.

Die Partei bestätigt, dass die Landesregierung dazu eigene Informationszentren innerhalb der Kultusverwaltung schaffen sollte. Die Internationalisierung von Schulen sei ein wichtiger Schritt hin zu einem Saarland, das noch offener, toleranter und diverser als derzeit ist.

Auch die Forderungen nach Funktionsstellen für die Koordinierung von Schulpartnerschaften wird begrüsst. Damit der Schüleraustausch gezielt gefördert werden kann, brauche es klare Zuständigkeiten und Ansprechpersonen. Dass Lehrkräfte hierfür ein Anrecht auf Entlastungsstunden und Kostenerstattung erhalten, sollte aus Sicht der Linken selbstverständlich sein.

Die systematische und breite Verknüpfung mit Inhalten des Lehrplans wäre ein wichtiges Signal dafür, dass ein Schüleraustausch nicht nur für die Verbesserung der Fremdsprachenkenntnisse gut sei, sondern einen einzigartigen kulturellen und politischen Austausch unter Schülerinnen und Schülern ermögliche, der weit über die Sprache allein hinausgehe.

FDP

Schüleraustausch lebe vom Engagement der einzelnen Lehrer. Dieses Engagement sollte nach Auffassung der FDP gefördert und unterstützt werden. Dazu gehöre auch die umfassende Information über Schüleraustausche. Die Internationalisierung der Schulen sei gerade im Grenzland Saarland ein wichtiger Standortfaktor. Viele Schulen hätten hier auch schon sehr gute Konzepte, die die Landesregierung weiter fördern sollte.

Die Einrichtung von Funktionsstellen zur Koordinierung von Schulpartnerschaften sei der FDP zu Folge nicht zielführend. Vielmehr solle die Arbeit der betreffenden Lehrkräfte über die Gewährung von Anrechnungsstunden für besondere Belastungen gemäß der Arbeitszeitverordnung gewürdigt werden.

Der Schüleraustausch sollte in der Lehrkräftebildung eine größere Rolle spielen.

Gute Ideen für die Förderung des internationalen Schüleraustauschs

Wir haben die Parteien gefragt, ob sie weitere Ideen haben, wie internationaler Schüleraustausch gestärkt und so zum selbstverständlichen Bildungsangebot für Schülerinnen und Schüler aller Schulformen werden kann.

CDU

Die Saar CDU plant eine Entlastungen der Lehrerschaft, die es ihnen erleichtern soll, Schüleraustausche noch zu erweitern. Über die Möglichkeiten von Schüleraustauschen sollen Schulen und Lehrer vom Ministerium für Bildung und Kultur informiert und solche Maßnahmen beworben werden.

SPD

Der SPD zufolge müsse der Mehrwert internationaler Begegnungen in allen Altersstufen in den Fokus gerückt und zur Selbstverständlichkeit werden. Als Grenzregion könne das im Alltag gelingen.

Bündnis 90/Die Grünen

Es liegt noch keine Antwort vor.

Die Linke

Eine Möglichkeit wäre, den Schüleraustausch nicht nur auf die weiterführenden Schulen zu beschränken, sondern bereits in den KiTas und der Grundschule mit Austauschprojekten zu beginnen. Diese müssten selbstverständlich altersgerecht konzipiert sein. Gerade dass im Saarland die meisten Kinder in der KiTa bilingual erzogen würden, sei eine riesige Chance, dort schon von früh an den Kontakt zu französischen KiTa-Gruppen aufzubauen. Das Saarland müsse in dieser Hinsicht den Mut haben, neue, innovative Wege zu gehen, um zu einer Vorzeigeregion Europas zu werden - zu einer Region, in der Europa gelebt wird.

FDP

Nach Ansicht der FDP sollte die Landesregierung verstärkt Schulpartnerschaften und den Austausch der Lehrer zwischen den Schulen fördern. Dadurch würden automatisch dann auch Schüleraustausche entstehen. Zudem sollten bestehende Förderprogramme entbürokratisiert werden.

Die ausführlichen Antworten auf die Wahlprüfsteine hier als Download:  Wahlprüfsteine Saarland

Kandidat*innen zum Schüler- und Jugendaustausch

"Schüleraustausch ist eine schöne Erfahrung für jeden jungen Menschen. Man lernt ein neues Land und neue Leute kennen, ist oft zum ersten Mal alleine von zu Hause weg und muss sich alleine mit einer fremden Sprache bewegen. Daher unterstütze ich den Schüleraustausch persönlich gerne, um Jugendlichen die Chance auf diese Erfahrung und diese Möglichkeit zur Persönlichkeitsbildung zu geben."

Marcel Mucker (FDP)
Kandidat für die Landtagswahl, Wahlkreis 3 (Neunkirchen)

"Die Begegnung junger Menschen über die Grenzen hinweg öffnet diesen neue Welten und ist ein Beitrag zu Frieden und Verständigung."

Ulrich Commerçon, MdL (SPD)
Kandidiert für den Landtagswahlkreis 1 (Saarbrücken)

"Das Saarland, das im Herzen Europas liegt und das in seiner Geschichte leidvolle Erfahrungen durch seine zahlreichen wechselnden territorialen Zugehörigkeiten und den oft damit einhergehenden Kriegen gemacht hat, hat sich das Thema Völkerverständigung seit Beginn seines Bestehens als deutsches Bundesland zu seiner zentralen Aufgabe und zum Leitmotiv gemacht. Internationale Schüleraustausche legen den Grundstein für genau eine solch weltoffene Haltung schon bei Kindern und Jugendlichen und sollten daher von allen Ländern und Regionen gleichermaßen gepflegt werden."

Jutta Schmitt-Lang (CDU)
Kandidiert für den Landtag des Saarlandes (Listenplatz 2)

„Für uns als Linke gehört der Internationalismus zu unserer DNA. Damit langfristig Grenzen zwischen uns Menschen verschwinden, ist der Austausch zwischen Kulturen, Nationen und Religionen unabdingbar. Das zu fördern, hat für uns eine sehr hohe Priorität. Denn eine Welt, in der wir nicht mehr in Grenzen denken, ist eine friedlichere Welt, eine verständnisvollere Welt, in der wir alle näher zusammenrücken. Jeder Schritt in diese Richtung ist ein richtiger.“

Barbara Spaniol (DIE LINKE)
Kandidiert für den Landtag des Saarlandes (Wahlkreis Neunkirchen)